Praxisbericht Chile Teil 1 - Einführung
Praxisbericht
Trabajo de muchas manos - semillas de nuevos sueños
Arbeit vieler Hände - Samen neuer Träume
„Mach‘ was für dich, für deine Zukunft. Sei Teil der Bevölkerung!“
Praxissemester in Santiago de Chile vom 15.08.2008 bis 23.03.2009
Dieser Praxisbericht ist mehr – mehr als nur eine Beschreibung und Reflexion meiner Tätigkeit bei meiner Praxisstelle in Santiago de Chile. Er ist eine umfangreiche Aufarbeitung von sieben Monaten in einem mir völlig fremden Land. Es hat etwas gedauert bis ich wieder die innere Ruhe fand, diesen Bericht zu schreiben. Und es wurde mir während des Schreibens immer klarer, was geschehen ist und wo ich war. Vieles wird mir jetzt, mit meinem deutlich besseren Sprachverständnis, erst wirklich bewusst und erklärt sich.
Dieser Praktikumsbericht soll mein Praktikum in Chile vor allem nutzbringend sowie in anschaulicher Art und Weise dokumentieren. Er wird umfangreicher und holt etwas mehr aus als allgemein üblich. Dies ist aus meiner Sicht jedoch erforderlich, sollen die Aufgabenstellungen (Bericht, Reflexion, Vergleich Deutschland-Chile) angemessen erfüllt werden. Nur so lassen sich die Zusammenhänge besser in den Kontext eines fernen Landes und einer fremden Kultur einordnen, nachvollziehen und somit verstehen. Vor diesem Hintergrund sollte der Bericht gelesen und verstanden werden.
Im Wesentlichen beschreibt dieser Bericht einen Abschnitt eines großangelegten Regierungsprogrammes zur Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in benachteiligten Stadtgebieten Chiles. Mein Praktikum absolvierte ich in einem Team der Nichtregierungsorganisation SEDEJ in dem Stadtteil Las Viñitas der Hauptstadt Chiles. Die Hauptaufgabe dieses Teams war es, in dem Stadtteil eine demokratisch organisierte und repräsentative Bürgervertretung aufzubauen. Die Menschen des Stadtviertels sollten dazu befähigt werden, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen, zu formulieren und sich eigenverantwortlich für die Umsetzung ihrer Belange zu engagieren.
Der vorliegende Praxisbericht kann in drei Teile dividiert werden. Der erste Teil ist der eigentliche Bericht über alle Felder und Abläufe meines Praktikums (Kapitel Drei bis Sechs). Zur Einstimmung und um ein Gespür für das lateinamerikanische Land zu bekommen, wird in Kapitel Zwei zunächst kurz auf meine Vorgeschichte eingegangen, werden meine Vorbereitungen für das Praktikum beschrieben, mein Leben in Chile vorgestellt und werden einige wissenswerte Informationen zum Land Chile präsentiert. In Kapitel Drei wird dann SEDEJ, die ausführende Organisation des Praxisprojektes, an dem ich teilnehmen durfte, vorgestellt. In Kapitel Vier folgen alle wichtigen Informationen zu meinem Arbeitsumfeld – dem Stadtteil „Las Viñitas“ – sowie in Kapitel Fünf zur Organisation SEDEJ Vorort im Stadtviertel. In diesem Kapitel werden der Arbeitsauftrag, der Projektablauf, das Stadtteil-Büro und die Aufgabengebiete der einzelnen Teammitglieder beschrieben. Kapitel Sechs schließlich beinhaltet meine persönlichen Rollen und Aufgaben in Projekt und Stadtviertel sowie den allgemeinen Ablauf meines Praktikums.
Der zweite große Teil des Praxisberichts, das Kapitel Sieben, umfasst die Auswertung und Reflexion des gesamten Praktikums und der dazugehörenden Veranstaltungen. Dieses Kapitel ist in fünf Unterpunkte aufgeteilt: Eine Reflexion meiner eigenen Aufgabenfelder und Tätigkeiten wie bspw. eines Fotoprojektes (7.1), eine Reflexion meiner Eindrücke bzgl. des ganzen Projektes und Programms an dem ich teilnahm (7.2), eine Aufstellung meiner Lernerfahrungen mit einer Reflexion das Praktikum bezogen auf das Studium (7.3) und eine kurze Evaluation der Nützlichkeit der begleitenden Lehrveranstaltungen des vierten Semesters (7.4). Kapitel 7.5 ergänzt diese Punkte um einige eigene einschneidende Erlebnisse während der Praktikumszeit außerhalb meiner Praxisstelle, die für meine persönliche Entwicklung bedeutend waren.
Der dritte Teil des Berichts besteht in Kapitel Acht aus einem Vergleich von Chile mit Deutschland. Es wird die praktische Arbeit in Chile und die beobachtete Theorie in der Praxis mit der in Deutschland gelehrten und gelernten Theorie verglichen. Die relevanten Punkte sind hier ganz allgemein die Prinzipien der Sozialen Arbeit, im speziellen die der Gemeinwesenarbeit (GWA), der Stadtteilarbeit (STA), und die des aus den USA stammenden Community Organizings (CO). Der Praxisbericht endet schließlich mit einem kurzen Schlusswort.
Um sich eine bessere Vorstellung der Bedingungen und der Arbeit in Chile machen zu können, wird der Bericht durch Fotografien des Autors und anderer Personen sowie durch anschauliche Abbildungen und Grafiken illustriert und ergänzt. Im Anhang finden sich praktikumsrelevante offizielle Dokumente, die Ergebnisse meines eigenen Projektes sowie einige andere beispielhafte Produkte meines Praktikums. Besonders empfehlen möchte ich den Film auf der DVD, der unter meiner Mitwirkung entstanden ist und das Projekt, an dem ich teilnehmen durfte, dokumentiert.
Der Autor dieser Arbeit ist um die sprachliche Gleichbehandlung von Personenbezeichnungen bemüht. Wird an einigen Stellen dennoch nur die männliche Form verwendet, so dient dies einer besseren Verständlichkeit des Textes und soll keinesfalls Männer gegenüber Frauen bevorteilen, sondern für beide Geschlechter ex aequo gelten.