Klima im Zimmer

Veröffentlicht auf von Chili

Klima im Zimmer

 

Aktuell hat es in meinem Zimmer 16°C und somit ist es, seit ich hier angekommen bin, um zwei Grad wärmer geworden. Man merkt also deutlich, dass es Sommer wird. Die Jahreszeiten in Santiago de Chile sind genau anders herum wie in Deutschland. Wir haben hier also Winter. Schnee gibt es, für diejenigen welche ihn ganz dringend brauchen, ca. 1 Stunde entfernt in den Anden. Hier in der Stadt schneit es in der Regel nicht. Es regnet nur. Im Winter ab und zu und im Sommer, wie mir berichtet wurde, eigentlich nicht, aber das werde ich sicher in ein paar Wochen erfahren. Kommen wir aber zurück zu meinen 8 Quadratmetern plus 2 Quadratmeter Bad. Man kann sagen; es ist kalt im Zimmer. Um dieses Problem zu lösen hat man mehrere Optionen. Über den Tag ist es am Sinnvollsten man ist nicht daheim sondern bewegt sich irgendwo im Freien. In der Stadt ist es tagsüber angenehm warm. Wenn die Sonne scheint tragen viele jetzt schon T-Shirt und sonst reicht meist ein leichter Pullover. In schattigen Gegenden oder wenn man sich nicht bewegt sowie morgens und abends ist es sinnvoll eine gute Jacke dabei zu haben. Mein Sprachlehrer unterrichtet zurzeit noch mit dickem Wollpulli und Jacke. Für ihn ist das Wetter noch nicht wirklich angenehm. Während seiner Zeit in München (Deutschland) hat er wohl bitterlich gefroren. 

Wenn man sich nun aber doch daheim aufhalten muss gibt es natürlich noch andere Möglichkeiten. Eine, sicher die Beste, ist eine Heizung. Meine Heizung muss man sich als einen etwas größeren schwarzen Nachttisch aus Metall vorstellen, der vorne ein Schutzgitter hat und hinter diesem eine Art Grill. Der Grill wird durch eine offene Gasflamme erhitzt und strahlt so Wärme ab. Allerdings nur nach vorn. Da man den Ofen nicht so stellen kann, dass er Richtung Zimmer zeigt dauert es immer ein wenig, bis es überall warm ist. Wenn es warm ist, ist es wirklich kuschelig, abgesehen von einem ganz leichten Gasgeruch der mir immer in der Nase liegt. Den meisten Platz im Ofen nimmt die Gasflasche ein, die hinten drin steht. Die ersten fünf Tage hatte der Ofen (und somit ich) allerdings ein kleines Problem. Er wollte nicht heizen und so war es fast die ganze erst Woche wirklich kalt. Normalerweise dreht man zuerst das Gas auf, dann drückt man einen Drehknopf nach unten und dreht in so lange nach links bis es knackt. Das ist die Zündung des Ofens. Knack, knack, knack, geht nicht. Kalt. Hace frio. Mein Ofen hatte ein kleines Starterproblem. Irgendwann konnte ich es dann lösen indem ich als Zündung ein Streichholz an die Gasaustrittsstelle hielt. Ist so nicht gedacht, aber geht wirklich gut. Von der Stichflamme die es jedes Mal beim angehen gibt darf man sich nicht irritieren lassen. Endlich warm.

Das Zimmer ist nicht das einzige was kalt ist. Das Wasser ist es auch. Beim waschen des Gesichtes hab ich immer das Gefühl ich halt meinen Kopf in einen Kübel mit Eis. Aber man gewöhnt sich an alles. Duschen konnte ich die ersten Tage auch nicht. P. meine Vermieterin sagte mir ich müsse das warme Wasser weit aufdrehen und das Kalte nur ganz wenig dazu. Sicher hat sie noch mehr gesagt und ich konnte es nur nicht verstehen. Auf jeden Fall beim ersten Mal Duschen habe ich das warme Wasser aufgedreht und nachdem ich irgendwann eiskalt war, wieder zu. Mir war zu der Zeit noch nicht ganz klar gewesen, dass man zuerst den Gas-Boiler mit einem Streichholz (wie bei der Heizung) anmachen muss. Mittlerweile kann ich mich wunderbar warm, sogar heiß, duschen und so das Leben im (kalten) Zimmer deutlich erheitern. Warm duschen ist einfach klasse! Vielleicht sollte ich noch kurz erwähnen warum es im Zimmer immer etwas frisch ist.

Vermutlich war mein Zimmer nicht geplant und irgendwann kam jemand auf die Idee die Küche etwas zu verkleinern und dahinter ein Zimmer zu bauen. Die Wand zur Küche ist eine einfache dünne Holzkonstruktion. Die 1,5 Meter Wand zum Hof besteht aus ca. 20 x 20cm großen Steinblöcken die in der Mitte ein ca. 15 x 15cm großes Loch haben. Die Löcher sind mit Styropor isoliert und dahinter, in Richtung Zimmer ist eine 5mm dicke Holzfaserplatte angebracht.


Heute regnet es leicht…

 

Veröffentlicht in Leben in Santiago

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post